Das richtige Papier für saftige Brushpens
Es gibt ja solche und solche Brushpens. Feine Spitzen, große Spitzen, solche aus Acryl und andere aus Filz. Und dann gibt es die Ecoline Brushpens und die karin Marker. Sie geben eine ganze Menge Flüssigkeit ab, wenn man einen überzeugenden Abstrich malt. Wunderschön anzusehen – auf dem richtigen Papier!
Druckerpapier
Ganz klar gilt bei allen Brushpens mit Filz-Spitze: Bitte nicht auf Druckerpapier üben. Denn die Oberfläche des gewöhnlichen 80-Gramm Papiers, das man normalerweise in den Drucker schiebt um Rechnungen für die Ablage auszudrucken, ist vergleichsweise rau. Je mehr man nun das Filz des Pinselstifts über das Blatt reibt, desto mehr schmirgelt das Papier den Filzstift auf wie Sandpapier. Es entsteht ein fransiges Schriftbild und die Spitze kann deutlich an Festigkeit verlieren. Damit mach das Lettern keinen Spaß mehr. (Werfe den Stift trotzdem nicht weg! Er eignet sich immer noch wunderbar zum Schattieren, Aquarellieren oder Verblenden!)
Wie du auf dem Bild sehen kannst, gibt es noch einen weiteren, wichtigen Grund, nicht mit karin Markern auf Druckerpapier zu lettern. Die Tinte blutet aus, d.h. die Ränder der Striche sind ausgefranst, weil die Tinte in die Papierfasern ausläuft. Das ist in den seltensten Fällen gewünscht. Zudem wellt sich das Papier sogar ein Wenig, wo die Tinte die Fasern befeuchtet hat. Ein Abdunkeln oder Verblenden mit noch mehr Tinte ist undenkbar, es würden Papierklümpchen und letztenendes sogar Löcher im Papier entstehen.
DCP Papier
Digital Color Printing Papier, also Papier, das für den Digitaldruck gedacht ist, wird von Letterern sehr gern zum Üben und auch für fertige Werke genommen. Das glatte Papier von Clairefontaine, das es in unterschiedlichen Stärken gibt, lässt den Stift mühelos (und manchmal qietschend) über seine satinierte Oberfläche gleiten und schon die Filzspitze so gut es eben geht.
Doch für die saftigen karin Marker ist das Papier nur sehr bedingt geeignet. Das Ausbluten ist hier zwar geringer als beim gewöhnlichen Druckerpapier, aber immer noch deutlich zu sehen. Auch sind hier sind weiterführende Techniken wie Blending oder Ombré-Effekte kaum zu bewerkstelligen. Doch lasse den Stift jetzt nicht enttäuscht im Köcher liegen – es gibt Abhilfe!
Mix Media und Watercolor Papier
Mix Media Papier ist dicker als Druckerpapier und dafür gedacht, auch wässrige Techniken auszuhalten. Gleichzeitig ist es deutlich glatter als Aquarellpapier, dem Wasserfarbe bekanntlich gar nichts ausmacht – schließlich ist es ja dafür gemacht, in bunten Ergüssen ertränkt zu werden.
Sehr bekannt und auch beliebt ist das Canson Mix-Media Papier. Und tatsächlich: Das Schriftbild sieht gleich ganz anders aus! Ebenso gut funktioniert es mit dem noch glatteren Ecoline Watercolor Paper, das extra zu dem Zweck gemacht wurde, feuchte Brushpens auszuhalten. Das Papier saugt nicht so schnell – so franst die Schrift auch nicht aus und es entstehen klare, glatte Ränder. Aber Achtung: das bedeutet auch, dass die Trocknungszeit deutlich länger ist und du aufpassen musst, dein Lettering nicht zu verschmieren. Mit dem Wegradieren von Vorzeichnungen warte ich sogar bis zum nächsten Tag!
Blending, Ombrè Effekte und all die schönen Dinge, die man mit der vermalbaren Farbe dieser Stifte machen kann – alles kein Problem auf diesem Papier. So macht das Lettern wirklich Spaß und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Übrigens: auf den Fotos erkennt man es vielleicht nicht ganz so gut, aber auch die Farbe selbst ist auf dem Watercolor Papier viel kräftiger und strahlender als auf dem DCP Papier.
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