Material und Werkzeug
Hier zeige ich das Material sowie die Werkzeuge, die ich für mich gekauft und ausprobiert habe bzw. regelmäßig benutze.
Gute Stifte für Zentangle® und Hand-Lettering (Fineliner)
Meine Micron Fineliner tun seit jeher ihren Dienst. Im Gegensatz zu den üblichen schwarzen Finelinern, die ich zu Hause hatte, bluten sie nicht aus, was für ein schönes Ergebnis sehr wichtig ist. D.h. die Tinte läuft nicht fransenartig in alle Richtungen aus, wenn man den Stift einen Moment lang auf einer Stelle verharren lässt. Das kannst Du selber gut testen: schreibe ein großes L, aber lass den Stift bei der „Ecke“ kurz stehen. Entsteht dort ein sichtbarer Punkt? So etwas sieht bei Tangles nicht besonders schön aus.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt, der vor allem beim Zeichnen in ein Notizbuch auffällt: die Micron Fineliner drücken nicht auf der anderen Seite durch, selbst wenn man auf dünnem Papier zeichnet. Wenn Du beispielsweise in ein Moleskine zeichnen möchtest, das wirklich sehr dünne, fast durchscheinende Seiten hat, dann wirst Du mit einem schlechten Fineliner nicht glücklich. Nicht nur, dass die Tinte auf der anderen Seite des Papiers sichtbar ist. Wenn du Pech hast, bemalst Du das folgende Blatt gleich mit.
Was die Größen angeht, kann ich sagen: die beiden kleinsten Größen (Micron 005 und Micron 01) mit einer Strichstärke von 0,2 bzw. 0,25 mm benutze ich zum Tangeln am liebsten. Die größeren (02 mit 0,30 mm, 03 mit 0,35 mm, 05 mit 0,45 mm und 08 mit 0,50 mm Strichstärke) verwende ich gerne zum Ausmalen von Flächen oder wenn ich Zentangle Inspired Art in größeren Formaten anfertigen möchte. Die bekannten Fineliner mit gelbem Mantel (rechts im Bild) haben übrigens eine Strichstärke von 0,4 mm und entsprechen somit einem Micron der Größe 04.
Noch ein großer Vorteil guter Fineliner wie der Microns: die Stifte funktionieren gut, egal in welchem Winkel man die Stifte auf das Papier treffen lässt. Manche Fineliner haben so eine flache Spitze, dass man sie sehr senkrecht halten muss. Die Micron Stifte hingegen funktionieren auch bei meiner etwas schrägen Stifthaltung ganz wunderbar. Auch wenn die Produktbeschreibung etwas anderes sagt 😉
Eine Alternative zu den Micron Pens von Sakura bilden die PITT artist pen von Faber-Castell. Hier werden die Größen in XS, S, F, M, B, SB, SC und 1.5 mm angegeben. Es gibt die vierer-Packung mit S, F, M und B sowie eine Komplettpaket mit allen Größen. Je nachdem, ob man sich vorrangig mit Hand Lettering oder Zentangle beschäftigen möchte, macht das eine oder das andere mehr Sinn. Für Zentangle reichen ja im Grunde zwei Stärken: fein für die Linien (wie fein, ist Geschmacksache) und ggf. ein dickerer Stift zum Ausmalen größerer Flächen. Beim Hand Lettering spielt man ja oft und gerne mit verschiedenen Stiftgrößen und -Formen, deshalb ist man mit dem Gesamtpaket an dieser Stelle gut beraten. Mir fehlt hier zum Tangeln der sehr feine Stift, da ich ja den 005er von Micron bevorzuge.
Ich denke, qualitativ stehen die Stifte von Faber-Castell denen von Sakura of America in nichts nach. Sakura bietet jedoch oft Sets mit Papier, Stiften und Tortillon (eine Art Papierwischer). Außerdem empfiehlt die Firma Zentangle® Inc. die Micron Pens in Verbindung mit den Original Zentangle Tiles. Ich selbst zeichne lieber mit den Microns – schon allein, weil mir die feinste Strichstärke am meisten zusagt.
Zeichnen auf schwarzen Tiles
Die Gelly Roll Stifte von Sakura in weiß sind der Klassiker für Zentangle® inspirierte Kunst auf schwarzem Papier. Ich habe hierzulande bei Karstadt den Pentel Hybrid in weiß gefunden und mag diesen lieber. Mir scheint, dass die weißen Linien in ihrer Deckkraft gleichmäßiger werden.
Der weiße Buntstift von Zentangle® hat einen Kreide-Effekt und ist so stark deckend, wie ich es noch bei keinem anderen Buntstift erlebt habe. Er lässt sich auch wunderbar verwischen – ob mit dem Finger oder einem Papierwischer. In diesem Set für schwarze Zentangle-Kunst ist er enthalten.
Nicht ganz so stark deckend, aber ebenso schön kann man mit dem Zenstone schattieren. Der weiße Speckstein lässt sich auch mit dem weißen Kreidestift kombinieren.
Schattieren mit Bleistift und Papierwischer
Was die Wahl der Bleistifte zum Schattieren betrifft, so muss man daraus wohl keine Wissenschaft machen. Einfach mal ausprobieren – HB bis 2B (also mittelhart bis weich) dürften eine gute Wahl sein. Sehr weiche Bleistifte ermöglichen zwar eine dunklere Schattierung, lassen sich aber weniger gut verwischen.
Mit einem Papierwischer lassen sich die mit Bleistift angefertigten Schattierungen wunderbar verwischen. Es gibt sehr feine Papierwischer, mit denen auch kleine Details sehr gut gelingen. Mit einem dickeren Wischer bekommt man dafür größere Flächen besonders gleichmäßig hin. Man kann die Schattierung schön auslaufen lassen. Sie sind sehr günstig, werden bei häufigem Gebrauch aber auch sehr weich an der Spitze und lassen sich daher weniger exakt einsetzen. Mit einem guten Anspitzer in der passenden Größe kann man sie aber fast wie normale Bleistifte wieder spitz bekommen, dann funktionieren sie wieder wie zuvor.
Leider glänzen die schönen Schattierungen der Bleistifte ziemlich – ein nicht unbedingt erwünschter Effekt des Graphits, aus dem die Bleistiftminen zum Großteil bestehen. Natürlich kann man auf schwarzen Buntstift ausweichen. wird damit aber nicht das gleiche Aussehen erzielen können wie mit einer Bleistiftschattierung. Wenn Dich der Glanz sehr stört, kannst Du Dein Glück mit einem Mattierungsspray versuchen, das über das fertige Bild gesprüht wird (im Künstlerjargon Fixativ genannt). Die Künstler geben dazu allerdings nicht nur positives Feedback – vor allem wohl deswegen, weil sich der Glanz damit eben nicht ganz beseitigen lässt.
Spezielles Zentangle Papier
Das Papier an sich spielt an sich keine große Rolle, so lange die Haptik gut ist und der Stift angenehm über die Oberfläche gleitet. Zu glattes Papier stört manchen Tangler, da der Stift zu schnell darüber hinwegrutscht und weniger Kontrolle erlaubt. Zu grob darf das Papier auch nicht sein – es sei denn, man möchte dadurch einen besonderen, künstlerischen Effekt erreichen (z.B. mit Aquarellpapier). Wie Du siehst, hast Du hier alle Freiheiten – aber wenn Du wirklich Zentangle nach Lehrbuch machen möchtest und die Original-Tiles in genau 8,9 mal 8,9 cm Größe haben willst, wirst Du früher oder später auf die hier verlinkten „Artist’s Tile Set“ stoßen (die gibt es übrigens auch in schwarz). Mit knapp 9 cent pro Stück sind dies die günstigsten, die ich bisher gefunden habe. Sie sind ganz glatt und die Ecken sind abgeschrägt (nicht abgerundet). In meinem Lieblingsladen für Künstlerbedarf, der allerlei Stifte und Zentangle Bücher im Angebot hat, gibt es die Tiles allerdings nicht.
Die etwas teureren, aber bestens geeigneten Original Zentangle® Tiles gibt es auch bei Amazon zu kaufen. Das italienische Papier hat eine ganz andere Haptik. Durch die Rauhe Oberfläche zeichnet man automatisch langsamer, was oft zu noch schöneren Ergebnissen beim Tangeln führt und auch einen selbst beim Zeichnen etwas „erdet“. Die hohe Qualität der Original-Tiles führt zumindest bei mir dazu, dass ich mir mit jedem Tangle Mühe gebe und tatsächlich auch jedes zu Ende bringe. Das lohnt sich, denn am erst wenn es fertig ist zeigt ein Kunstwerk sein gesamtes Potential.
Wenn Du Zendalas (eine Wortspiel aus Zentangle und den runden Mandalas) machen möchtest, wirst Du vielleicht auch runde Tiles haben wollen. Hier habe ich ein Zendala Set von Sakura gefunden, das auch einen Stifte sowie einen Papierwischer enthält. Im Sakura Shop auf amazon gibt es des weiteren ein Renaissance Set mit braunen Kacheln. Es beinhaltet auch einen braunen und weißen Zeichenstift ebenso wie einen Papierwischer. Natürlich fehlt da auch nicht das Set für schwarze Tiles mit schwarzem Papier und weißen Stiften. Wenn Du also alles ausprobieren möchtest, hast Du schnell Stifte doppelt – ebenso, wenn Dir das Papier ausgeht. Ich habe bisher leider keine runden, braunen oder schwarzen Tiles OHNE Stifte und Zubehör bei amazon gefunden. Es sind in den Packungen aber nur 5 Tiles drin! Fazit: zum Ausprobieren eine Variante lohnt es sich, wenn man die dazugehörigen Stifte noch nicht hat. zum Auffüllen der Tiles muss man sich dann aber anderweitig umsehen…
Die neueste Variante von Original Zentangle Kacheln sind die so genannten „3Z“. Sie sind dreieckig und stellen für viele Tangler eine ganz neue Herausforderung dar. Sobald ich das mal ausprobiert habe, schreibe ich einen Beitrag dazu.
Wenn Du weitere Informationen zu den einzelnen Tiles suchst (verschiedene Größen, Bijou…), schau bitte in meiner Wissens-Seite zum Thema Zentangle®.
Bücher mit Know-How
Mit diesem Buch von Anya Lathrop kann man als Zentangle Einsteiger nichts falsch machen. Freude mit Zentangle enthält Hintergrundinformationen, ohne einen mit zu viel Text vom Zeichnen abzuhalten. Und dann natürlich eine Reihe an Mustern mit den einzelnen Schritt-für-Schritt Anleitungen.
Diana Linsse hat ein sehr schönes Buch verfaßt, das nicht nur eine schöne Musterauswahl mit den dazugehörigen Stepouts und schönen Varianten zeigt. Mir gefallen hier ganz besonders die feinen, kleinen Hintergrundinformationen zu den Mustern. Aber das Buch enthält noch Tipps und Anleitungen zu farbigen Elementen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch toll aussehen. Freude mit Zentangle – Der ultimative Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene ist absolut lesenswert.
Katharina Königsbauer-Kolb präsentiert mit sehr schönen Fotos zunächst die Grundlagen der Zentangle Methode und ergänzt ihre Musterauswahl (mit Stepouts) um einen sehr schönen Teil mit Ideen für Tangles auf verschiedenen Materialien und Gegenständen. Das Buch Zentangle für jede Gelegenheit gibt es auch im Set mit Stiften und Tiles – eine sehr schöne Geschenkidee!
Zentangle® und die Zentangle-Methode sind urheberrechtlich geschützt und wurden von Rick Roberts und Maria Thomas erfunden. Zentangle® ist ein registriertes Warenzeichen von Zentangle Inc. Diese Seite ist weder Eigentum noch Teil von Zentangle Inc. Sämtliche Bilder, die eine Zentangle Muster darstellen, sind von mir selbst erstellt und urheberrechtlich geschützt. Die Muster sind von unterschiedlichen Designern erstellt und haben daher auch ihre Namen, die wiederum urheberrechtlich geschützt sind. Mehr Informationen gibt es unter unter zentangle.com